Ausbildung zum/zur Erzieher/-in

Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg

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16.10.2023

Begonnen hat alles viel früher

50 Jahre Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg

Schwarzenbruck – Hannelore Grimm, Diakonin Susanne Stöcker und Diakon Christian Oerthel verbindet viel mit der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS). Stöcker und Oerthel haben hier eine ihrer Ausbildungen erfahren und sind heute in leitender Stellung im Rummelsberger Handlungsfeld Bildung tätig. Hannelore Grimm hat in der Zeit zwischen 1969 und 2007 mehr als 1.200 Absolvent*innen kommen und gehen sehen. Bei vielen erinnert sich die ehemalige Sekretärin der Ausbildungsstätte an Namen und Lebensläufe, schließlich gingen alle Bewerbungen um Schulplätze durch ihre Hand.

„Leider,“ ärgert sich die Seniorin ein wenig, „fallen mir nicht mehr alle Namen ein“. An viele Geschichten und die Lebensläufe erinnert sich Grimm hingegen gut. Zudem pflegt sie zu dem ein oder anderen Absolventen noch Kontakt beispielsweise, wenn sie nicht alle Probleme mit dem heimischen Computer selbst lösen kann. Von Computern war zu Beginn ihrer Arbeit für die Rummelsberger Diakonie noch keine Rede. Zunächst war Hannelore Grimms Büro in der Hauptverwaltung. Erst nach einigen Jahren zog sie um in die heutige Fachakademie, damals Diakonenschule.

Die mechanische Schreibmaschine zog mit und wurde erst in den 1980er Jahren zunächst durch eine Elektrische und Anfang der 1990er Jahren durch den Computer ersetzt. „Da musste man sich durchbeißen“, sagt die ehemalige Sekretärin. Es sei wenig Unterstützung da gewesen das neue Hilfsmittel richtig zu erlernen. Gleichwohl hat sie lange vor ihrem Antritt des Ruhestands gut mit dem PC umgehen können. Ein wichtiges Arbeitsgerät; viel wichtiger waren ihr jedoch immer die Menschen, die im Haus ein- und ausgingen.

Entwicklung zum modernen Bildungsangebot

Zunächst waren es nur Männer, die sich in der Diakonenausbildung befanden. Ihre Ausbildung endete mit der Einsegnung zum Diakon, galt aber nicht als staatlich anerkannter Abschluss. So entschloss man sich in Rummelsberg im Jahr 1970 die staatliche Anerkennung zum Erzieher zu beantragen. Gleichzeitig wurde entschieden, die Absolventen früherer Jahrgänge ebenfalls zur staatlichen Anerkennung anzumelden. Das hatte zur Folge, dass Diakone mit erzieherischer Ausbildung zum Beispiel auch in kommunalen Einrichtungen pädagogisch tätig werden konnten. Die Geschichte der staatlich anerkannten Fachschule ist kurz. Sie endete bereits im Jahr 1973, als die bayerische Rahmenordnung für Fachakademien Gültigkeit erlangte. Seitdem gibt es die Fachakademie für Sozialpädagogik. Mit dem Unterricht nur für Männer war schon einige Jahre früher damit Schluss. Denn mit der staatlichen Anerkennung war die Verpflichtung zur Aufnahme von Frauen in die Ausbildung zur Erzieherin verbunden.

Diakon Christian Oerthel Anfang der 1980er Jahre und Diakonin Susanne Stöcker einige Jahre später haben beide die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher im Rahmen ihrer Diakonenausbildung im Haus absolviert. Bildung hat die beiden dann nicht mehr losgelassen und so haben sie nach zwischenzeitlichen Studienabschlüssen Verantwortung für die Fachakademie übernommen. Oerthel als Leiter der Schulen und Sozialen Studiengänge der Rummelsberger Diakonie und Stöcker seit dem Jahr 2017 als Leiterin der Fachakademie. Die beiden waren es auch, die den zweiten großen Umbau des Hauses nach 1980 in den Jahren 2018 und 2019 begleiten.

Selbstverantwortliches Lernen

Das Haus ist mehr als eine Hülle für das, was dort vermittelt wird. Seine moderne räumliche Gestaltung ermöglicht in hohem Maße selbstverantwortliches Lernen. Studierende werden heute nicht mehr mit Wissen vollgestopft. Stattdessen fördert die Ausbildung die in sozialen Berufen so wichtigen beruflichen Eigenschaften Team- und Konfliktfähigkeiten, Empathie, Kreativität sowie die Entwicklung zu einer reifen Persönlichkeit. Darüber hinaus wirkt sich Selbstverantwortliches Lernen auf die Rolle der Lehrenden aus: Sie agieren als Begleiter*innen, Lots*innen und Coaches der Absolvent*innen der FAKS.

Am Freitag, den 20. Oktober wird 50 Jahre Fachakademie für Sozialpädagogik in Rummelsberg gefeiert. Ab 14:00 Uhr steht das Haus Rummelsberg 35 offen. Für Ehemalige, für Neugierige und für diejenigen, die einfach den Anlass mit feiern möchten. Sollten Ehemalige Fotos und andere Erinnerungsstücke mitbringen wollen, sind sie herzlich eingeladen dies zu tun.

Die Fachakademie gehört zu den Rummelsberger Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengängen. Weitere Akademien und Schulen befinden sich in Ebenried, Nürnberg, Penzberg, Rummelsberg, Schwabach und Weißenburg. Sie bieten rund 1.200 Schulplätze für Pflege, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege, Erziehung, Kinderpflege und Sonderpädagogische Förderung. Nahezu 200 Lehrende in Voll- und Teilzeit sind Begleiter*innen und Lots*innen durch die Ausbildungsgänge.


Von: Georg Borngässer

Hannelore Grimm, Diakonin Susanne Stöcker und Diakon Christian Oerthel (v.l.n.r.) verbindet viel mit der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik (FAKS). Gemeinsam blicken Sie auf die vergangenen Jahrzehnte. Foto: Georg Borngässer